Die Feiertags-Shopping-Saison rückt schnell näher mit dem Prime Big Deals Day, dem Black Friday, dem Cyber Monday und den Weihnachtseinkäufen im Dezember, die zu den größten Verkaufsgelegenheiten des Jahres zählen. Um Ihnen dabei zu helfen, dass die diesjährigen Feiertags-Shopping-Events für Ihre Marke erfolgreich verlaufen, finden Sie nachfolgend meine wichtigsten Empfehlungen:

Diversifizieren Sie Ihre Traffic-Quellen

Marken müssen ihre Werbestrategien während bedeutender Shopping-Events anpassen. Sponsored Products sind zwar beliebt, dennoch zeigen aktuelle Trends wesentliche Veränderungen in der Effektivität.

Im letzten Jahr beobachtete unsere Agentur, dass die Kosten pro Klick (CPC) bei Sponsored Products am Prime Day um 11 % im Monatsvergleich gestiegen sind, während sich andere Werbeformate nur um 5 % verteuert haben.¹ Daher fiel es Marken schwer, sowohl sichtbar als auch rentabel zu bleiben, besonders bei den Top-Keywords.

Infolgedessen ist ein ausgewogener Ansatz empfehlenswert. Zum Beispiel können Sponsored Display-Anzeigen mit Produkt-ASIN-Targeting und Weitervermarktung nach Aufrufen in Verbindung mit Sponsored Brands-Platzierungen über den Suchergebnissen effektiv sein. Bei Amerge haben wir festgestellt, dass sowohl Sponsored Brands- als auch Sponsored Display-Kampagnen Marken-Neukunden (NTB)-Raten von über 70 % erreichen, was sie besonders wertvoll für die Kundengewinnung macht.²

Halten Sie Ausschau nach Chancen im internationalen Bereich

Nachdem nun Irland das Amazon-Portfolio als neuester Onlineshop ergänzt, bietet die wachsende globale Präsenz Chancen in neuen Märkten. Einige internationale Onlineshops zeichnen sich durch schnelleres Wachstum und niedrigere Werbekosten aus.

Die Benchmarks von Amerge für die letztjährige Feiertagssaison lassen erhebliche Kostenunterschiede erkennen: Während gesponserte Anzeigen in den USA durchschnittlich einen CPC von 0,84 USD aufwiesen, waren die Kosten in Deutschland mit 0,62 USD um 26 % und in Italien mit 0,46 USD um fast die Hälfte niedriger. Dies führt zu deutlich geringeren Kundenakquisitionskosten in diesen Onlineshops. Besonders bemerkenswert ist, dass die Rentabilität der Anzeigenkosten (Return on Ad Spend, ROAS) von gesponserten Anzeigen unserer Agenturkunden in Italien die ROAS in den USA um 162 % übertraf.³

Messen, was wichtig ist

Die Customer-Journey-Analyse von Amerge in der Amazon Marketing Cloud (AMC) zeigt, dass Amazon-Kunden in der Regel mit zwei bis vier Werbeanzeigen interagieren, bevor es zu einer Conversion kommt.⁴ Zur Optimierung von Werbeeffizienz und Profitabilität ist es von entscheidender Bedeutung, das Zusammenwirken dieser Touchpoints zu verstehen.

Zwar liefern grundlegende Konsolenmetriken wie CPC und ROAS erste Insights, doch ist ihre Aussagekraft durch Last-Touch-Zuordnung beschränkt. Um eine Kampagne umfassend zu durchleuchten, ist die Kombination aus dem neuen Conversion-Pfad-Bericht und AMC-Insights ideal. Dieses Duo ermöglicht die Analyse von Customer-Journey-Metriken, einschließlich ROAS für Marken-Neukunden und historischer Performance bei Shopping-Events.

Um die Effektivitätsmessung abzurunden, verknüpfen Sie Werbemetriken am besten mit Anbieter- oder Seller Central-Daten. Das amerge.view-Dashboard bietet eine aufgeräumte Darstellung der zugeschriebenen Gesamtumsatzkosten (TACOS) und des Verkaufswachstums auf ASIN-Ebene – wesentliche Metriken zur Bewertung der Kampagnenrentabilität.

Profi-Tipp: Nutzen Sie die Amazon DSP? Holen Sie das Meiste aus der DSP heraus, indem Sie eine Customer-Journey-Weitervermarktung auf Grundlage von gesponserten Anzeigen-Touchpoints einrichten und ereignisspezifische AMC-Zielgruppen verwenden.

Bleiben Sie innerhalb des Budgets

Die Feiertags-Shopping-Saison ist durch intensiven Wettbewerb geprägt, daher steigen die CPCs im Vorfeld und erreichen während des Events ihren Höhepunkt. Strategisches Budgetmanagement ist entscheidend, um durchgehende Sichtbarkeit zu gewährleisten, besonders während der Abendstunden mit hohen Conversionchancen. Wir empfehlen, die Tagesbudgets auf das Drei- bis Fünffache der normalen Ausgaben zu erhöhen, mit ähnlich aggressiven Gebotsanpassungen.
Behalten Sie Ihre Kampagnen während des gesamten Events im Blick, um einen Ausfall aufgrund der gefürchteten Meldung „Budget erschöpft“ zu vermeiden. Wenn eine deutliche Erhöhung des Budgets während des Shopping-Events nicht infrage kommt, ist eine gangbare taktische Anpassung über Dayparting möglich. Dabei konzentrieren Sie Ihre Kampagnen ausschließlich auf die Spitzenzeiten mit den meisten Conversions. Diese Funktion steht in der Werbekonsole zur Verfügung. Sollte sich jedoch die Gelegenheit bieten, empfehlen wir dringend, die Möglichkeiten von Amazon Marketing Stream zu nutzen. Dieser zukunftsweisende Daten-Feed, der über externe Tools wie unsere hauseigene Kampagnenmanagement-Software „amerge.engine“ angezapft werden kann, liefert stündliche Gebotsoptimierungen. Dank dieser Erkenntnisse können Sie länger innerhalb Ihres Budgets bleiben und bessere Ergebnisse erzielen. Tatsächlich haben wir bei Kampagnen, die Amazon Marketing Stream nutzen, bei Amerge-Kunden einen durchschnittlichen Anstieg der ROAS um 5 % festgestellt.⁵

Machen Sie sich den erhöhten Traffic im Vorfeld des Events zunutze

In den Wochen vor Shopping-Events bietet der erhöhte Amazon-Traffic die Gelegenheit, Kunden über Ihre Marke und bevorstehende Sonderangebote zu informieren. Konzentrieren Sie sich auf Bekanntheit und Consideration durch Ihren Amazon-Onlineshop und die Produktdetailseiten, anstatt ausschließlich die Optimierung der ROAS voranzutreiben.

Setzen Sie neben Ihren Standard-Kampagnen auf eine Mischung aus Sponsored TV, Sponsored Display-Video und Sponsored Brands-Video. Für Nutzer der Amazon DSP können Prime Video-Anzeigen und Online-Videos auf externen Websites die Phasen der Bekanntheit und Consideration verstärken.

Wechseln Sie während des Events zur Weitervermarktung durch Sponsored Display-Aufrufe oder die Amazon DSP mit reaktionsfähigen E-Commerce-Werbemitteln (RECs). Dadurch ist gewährleistet, dass Personen, die bereits Interesse an Ihrer Marke gezeigt haben, Ihre Angebote zu Gesicht bekommen. Erwägen Sie bei regelmäßig gekauften Artikeln die Weitervermarktung nach Kauf, um Bestandskunden über Ihre Prime Day-Angebote zu informieren.

Blick in die Zukunft

Ich erinnere mich gut an meinen ersten Prime Day im Jahr 2015 während meiner Zeit bei Amazon Ads. Damals hatten wir noch keine Tools, wie sie uns heute zur Verfügung stehen, und die Einführung der ROAS-Metrik lag noch in der Zukunft. Seitdem hat sich viel geändert, und ich freue mich, dass wir jetzt unter so vielen Werbeprodukten, Tools und Insights auswählen können, um die Shopping-Event-Strategie unserer Amerge-Kunden zu unterstützen. Ich empfehle Ihnen, diese Ressourcen ebenfalls zu nutzen, und falls Sie Unterstützung benötigen, können Sie sich gerne bei uns melden.

Über den Autor

Max Rottenaicher leitet Amerge Deutschland seit 2022 und ist Co-Moderator des wöchentlichen wieCommerce?-Podcasts rund um das Thema E-Commerce-Trends. Amerge wurde 2020 gegründet und bietet globale Amazon Advertising-Lösungen, die Onlineshop-Expertise mit unternehmenseigener Technologie wie amerge.engine und amerge.view kombinieren.

Quellen

^1–5 Von Werbetreibenden zur Verfügung gestellte Daten, DE, 2024–2025.